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Abaoe 1995 | Brezhoneg · Français · English · Español · Deutsch |
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Zusammenfassung der bretonischen Sprachgeschichte.Die Geschichte der bretonischen Sprache beginnt
mit der Ankunft der Briten auf der britischen Insel im
6.Jahrhundert v. Chr. Diese keltischen Vöker folgten den Goidelen
(oder Gälen) und den Pikten. Nach Caesars gescheitertem Versuch
einer Invasion Britanniens im Jahre 56 v.Chr. dauerte es ein
Jahrhunder, bis zum Jahre 60, bis dass die Römer auf der Insel Fuß
fassten und die Briten unterwarfen. Doch im Gegensatz zu den Kelten
des Kontinents wussten die Briten ihre Sprache zu bewahren.
Von Britannien nach ArmoricaMit dem Fall des Römischen Reiches emigrierten
mehrere aufeinanderfolgende Wellen von Briten nach Armorika und
gründeten dort Königreiche, die sich bald unter Nominoe gegen den
fränkischen Feind vereinten (845: Schlacht von Ballon).
Auf der britischen Insel kamen die britischen
Königreiche nach und nach unter dem sächsischem Druck zu Fall, und
ihre Kämpfe ließen die Artuslegende entstehen.
Die alte britische - oder brythonische - Sprache,
die vom Süden Schottlands bis zur Mündung der Loire (von Dumbarton
bis St. Nazaire) gesprochen wurde, lässt sich in drei Zweige
gliedern: Walisisch und Kornisch auf der Insel, und das eigentliche
Bretonisch auf dem Festland, wo das Gallische ausstarb.
Von Britisch zu BretonischDie Geschichter der bretonischen Sprache gliedert
sich in drei Perioden :
Am Anfang des 20.Jahrhunderts konnte sich die
Literatur der Namen Malmanche für das Theater und Kalloc'h für die
Dichtkunst rühmen. Dann schuf die von Roparz Hemon
gegründeteGWALARN-Bewegung die Basis
der modernen bretonischen Literatur, mit dem Erzähler Jakez Riou
und den Romanautoren Abeozen und Youenn Drezen.
Nach dem letzten Krieg nahm die literarische
Zeitschrift Al Liamm die Fackel von
Gwalarn auf und setzt mit Anderen die
Veröffentlichung der Werke neuer Schriftsteller wieder auf.
Modernes BretonischIm Jahre 1908 fand die erste orthographische
Unifizierung statt, die Unifizierung der drei Dialekte, von
Cornouaille, Léon und Trégor (KLT), während der von Vannes seine
eigene Rechtschreibung beibehielt.
Im Jahre 1941 kam es zu einer zweiten
orthographischen Unifizierung, diesmal zusammen mit dem Vannetais
(KLTG). Diese unifizierte Rechtschreibung wird heute in der
Mehrzahl der Veröffentlichungen und Lehrmaterialien angewandt. Ihre
Charakteristik ist vorallem die Einführung von zh, z. B. in Breizh oder in
brezhoneg.
Status des Bretonischen im ErziehungsbereichIm Jahre 1951 genehmigte das Deixonne-Gesetz den
Unterricht des Bretonischen, der bis dahin verboten gewesen
war.
Im Jahre 1976 wurde der erste DIWAN-Kindergarten,
gegründet, mit einem halben Dutzend Kindern. Und 1994 unterrichtete
Diwan mehr als 1500 Schüler vom Kindergarten bis zur
weiterführenden Schule und unternahm Schritte, ein Gymnasiums zu
eröffnen. Im Jahre 2000 hat Diwan ein Gymnasium, sowie drei
weiterführende Schulen.
Im Jahre 1978 wurde Bretonischunterricht als LV2
autorisiert, dann 1982 als LV3.
1981 wurde der allgemeine bretonische Abschluss
geschaffen, und 1986 das Lehramtsdiplom für die Sekundarstufe, aber
man musste bis 1989 warten, um ein Universitätsdiplom erhalten zu
können.
Im Jahre1993 verweigerte sowohl die linke, wie
die ihr folgende rechte französische Regierung es, die Europäische
Regional- und Minderheitensprachen-Charta zu unterzeichnen und
weigerte sich damit, das Sprachrecht der Bretonen
anzuerkennen.
Nach denen der Diwan-Schulen wurde den Schülern
des zweisprachigen Zweiges der Charles le Goffic-Schule in Lannion
das Recht verweigert, ihre Abschlussprüfungen in Geschichte und
Geographie in Bretonisch abzulegen.
In den MedienObwohl es bretonischsprachige Radio- und
Fernsehprogramme gibt, so gibt es noch immer keinen Kanal, der
ausschliesslich in Bretonisch sendet, so wie dies ein walisischenr
Kanal in Wales tut. Selbst wenn Radio- und Fernsehsendungen
ausgestrahlt werden, gibt es noch keine bretonischsprachigen
Sendeketten wie man sie beispielsweise in Wales vorfindet.
Im Radio strahlen Lokalsender mehrere Stunden pro
Woche bretonische Programme aus, jedoch ohne Aussicht auf
Weiterentwicklung.
Im Fernsehen kann weniger als eine Stunde pro
Woche, und das bei ständier Unterbrechung und Kürzung wegen
sportlicher Anlässe, bei weitem nicht das bretonischsprachige
Publikum zufriedenzustellen. Es gibt keine Kindersendungen oder
Programme für jene, die die Sprache erlernen. Bleibt anzumerken,
dass F3 sowohl vom Landrat in Finistere als auch vom Kreisrat
Gebühren einzieht, die der Entwicklung solcher Programme
zugutekommen sollen. Ergebnis: Keines. Was geschieht mit dem
Geld?
Im öffentlichen Bereich.das Bretonische hat keinen offiziellen Status im
öffentlichen Leben. Und die Tatsache, dass alle Regierungen, sowohl
von links als von rechts, sich stets geweigert haben, eine
parlamentarische Debatte über die sogenannte "Regional"-Sprachen zu
führen, sagt viel über den Grad der Öffnung, den die staatlichen
Machtszenen für einen solchen Gegenstand zu Tage legen, aus.
Gemäß der (revidierten) Verfassung der 5.Republik
ist "Französisch die Sprache der Republik". Die bretonische Sprache
wäre demnach ein Anachronismus aus der Zeit des Ancien Régime, und
man wird sich der Worte Barrères auf der Konvention erinnern: "Der
Aberglaube spricht Niederbretonisch." Das französische erfreut sich
also - im Gegensatz zum Bretonischen, das gesetzlich nicht
existiert - des Schutzes durch Verfassung und Gesetz, denn wenn
alle Bürger gleich sind, dann ist eine einzige Sprache gleicher als
die anderen.
Das das Französische schützende Gesetz von 1975
unterwirft die bretonische Sprache ebenso, wie die Rechtskraft des
königliche Edikts von Villiers-Cotterets vom Jahre 1539 bis jetzt
in den republikanischen Gerichtshöfen. Der Gebrauch der
bretonischen Sprache zu gerichtlichen oder kommerziellen Dokumenten
verstößt gegen das französische Gesetz. Ausarbeitung und Werbung
für Festoù-noz (bretonische Musik- und Tanz-Veranstaltungen) sind
demnach rechtswidrig.
Bretonisch - eine geächtete SpracheBretonisch und mit ihm alle, die es sprechen ist
demnach also geächtet. Frankreich, dass die Rechte der ethnischen
und linguistischen Minderheiten überall, jedoch nicht auf seinem
eigenen Boden anerkennt, hat sich stets geweigert Artikel
27 der Erklärung der Bürgerlichen und Politischen Rechte,
die es verpflichten würde, die Sprachrechte seiner Bretonisch
sprechenden Bürger anzuerkennen. Ebenso verweigert Frankreich die
Unterzeichnung der Europäische Regional- und
Minterheitensprachen-Charta.
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