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Brezhoneg

Die bretonische Sprache

Eine Darstellung

Zusammenfassung der bretonischen Sprachgeschichte.

Die Geschichte der bretonischen Sprache beginnt mit der Ankunft der Briten auf der britischen Insel im 6.Jahrhundert v. Chr. Diese keltischen Vöker folgten den Goidelen (oder Gälen) und den Pikten. Nach Caesars gescheitertem Versuch einer Invasion Britanniens im Jahre 56 v.Chr. dauerte es ein Jahrhunder, bis zum Jahre 60, bis dass die Römer auf der Insel Fuß fassten und die Briten unterwarfen. Doch im Gegensatz zu den Kelten des Kontinents wussten die Briten ihre Sprache zu bewahren.

Von Britannien nach Armorica

Mit dem Fall des Römischen Reiches emigrierten mehrere aufeinanderfolgende Wellen von Briten nach Armorika und gründeten dort Königreiche, die sich bald unter Nominoe gegen den fränkischen Feind vereinten (845: Schlacht von Ballon).
Auf der britischen Insel kamen die britischen Königreiche nach und nach unter dem sächsischem Druck zu Fall, und ihre Kämpfe ließen die Artuslegende entstehen.
Die alte britische - oder brythonische - Sprache, die vom Süden Schottlands bis zur Mündung der Loire (von Dumbarton bis St. Nazaire) gesprochen wurde, lässt sich in drei Zweige gliedern: Walisisch und Kornisch auf der Insel, und das eigentliche Bretonisch auf dem Festland, wo das Gallische ausstarb.

Von Britisch zu Bretonisch

Die Geschichter der bretonischen Sprache gliedert sich in drei Perioden :
  1. die des Altbretonischen, vor dem Jahre 1000; dieser Epoche (Ende des 8. Jahrhunderts) entstammt das älteste Manuskript in Bretonisch, das in Leyden (Niederlande) aufbewahrt wird. Es ist fast ein Jahrhundert älter als das älteste uns überkommene französische Manuskript;
  2. die des Mittelbretonischen, vom Jahre 1000 bis zum 17. Jahrhundert, in welchem, im Jahre 1499, das Catholicon von Jehan Lagadeuc als erstes Bretonisch-Französisch-Lateinische Wörterbuch zur Veröffentlichung kam;
  3. die des Modernen Bretonisch, welches im 19. Jahrhundert durch die Veröffentlichung des Barzaz Breiz von La Villemarqué (1849) Ruhm erlangte.
Am Anfang des 20.Jahrhunderts konnte sich die Literatur der Namen Malmanche für das Theater und Kalloc'h für die Dichtkunst rühmen. Dann schuf die von Roparz Hemon gegründeteGWALARN-Bewegung die Basis der modernen bretonischen Literatur, mit dem Erzähler Jakez Riou und den Romanautoren Abeozen und Youenn Drezen.
Nach dem letzten Krieg nahm die literarische Zeitschrift Al Liamm die Fackel von Gwalarn auf und setzt mit Anderen die Veröffentlichung der Werke neuer Schriftsteller wieder auf.

Modernes Bretonisch

Im Jahre 1908 fand die erste orthographische Unifizierung statt, die Unifizierung der drei Dialekte, von Cornouaille, Léon und Trégor (KLT), während der von Vannes seine eigene Rechtschreibung beibehielt.
Im Jahre 1941 kam es zu einer zweiten orthographischen Unifizierung, diesmal zusammen mit dem Vannetais (KLTG). Diese unifizierte Rechtschreibung wird heute in der Mehrzahl der Veröffentlichungen und Lehrmaterialien angewandt. Ihre Charakteristik ist vorallem die Einführung von zh, z. B. in Breizh oder in brezhoneg.

Status des Bretonischen im Erziehungsbereich

Im Jahre 1951 genehmigte das Deixonne-Gesetz den Unterricht des Bretonischen, der bis dahin verboten gewesen war.
Im Jahre 1976 wurde der erste DIWAN-Kindergarten, gegründet, mit einem halben Dutzend Kindern. Und 1994 unterrichtete Diwan mehr als 1500 Schüler vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule und unternahm Schritte, ein Gymnasiums zu eröffnen. Im Jahre 2000 hat Diwan ein Gymnasium, sowie drei weiterführende Schulen.
Im Jahre 1978 wurde Bretonischunterricht als LV2 autorisiert, dann 1982 als LV3.
1981 wurde der allgemeine bretonische Abschluss geschaffen, und 1986 das Lehramtsdiplom für die Sekundarstufe, aber man musste bis 1989 warten, um ein Universitätsdiplom erhalten zu können.
Im Jahre1993 verweigerte sowohl die linke, wie die ihr folgende rechte französische Regierung es, die Europäische Regional- und Minderheitensprachen-Charta zu unterzeichnen und weigerte sich damit, das Sprachrecht der Bretonen anzuerkennen.
Nach denen der Diwan-Schulen wurde den Schülern des zweisprachigen Zweiges der Charles le Goffic-Schule in Lannion das Recht verweigert, ihre Abschlussprüfungen in Geschichte und Geographie in Bretonisch abzulegen.

In den Medien

Obwohl es bretonischsprachige Radio- und Fernsehprogramme gibt, so gibt es noch immer keinen Kanal, der ausschliesslich in Bretonisch sendet, so wie dies ein walisischenr Kanal in Wales tut. Selbst wenn Radio- und Fernsehsendungen ausgestrahlt werden, gibt es noch keine bretonischsprachigen Sendeketten wie man sie beispielsweise in Wales vorfindet.
Im Radio strahlen Lokalsender mehrere Stunden pro Woche bretonische Programme aus, jedoch ohne Aussicht auf Weiterentwicklung.
Im Fernsehen kann weniger als eine Stunde pro Woche, und das bei ständier Unterbrechung und Kürzung wegen sportlicher Anlässe, bei weitem nicht das bretonischsprachige Publikum zufriedenzustellen. Es gibt keine Kindersendungen oder Programme für jene, die die Sprache erlernen. Bleibt anzumerken, dass F3 sowohl vom Landrat in Finistere als auch vom Kreisrat Gebühren einzieht, die der Entwicklung solcher Programme zugutekommen sollen. Ergebnis: Keines. Was geschieht mit dem Geld?

Im öffentlichen Bereich.

das Bretonische hat keinen offiziellen Status im öffentlichen Leben. Und die Tatsache, dass alle Regierungen, sowohl von links als von rechts, sich stets geweigert haben, eine parlamentarische Debatte über die sogenannte "Regional"-Sprachen zu führen, sagt viel über den Grad der Öffnung, den die staatlichen Machtszenen für einen solchen Gegenstand zu Tage legen, aus.
Gemäß der (revidierten) Verfassung der 5.Republik ist "Französisch die Sprache der Republik". Die bretonische Sprache wäre demnach ein Anachronismus aus der Zeit des Ancien Régime, und man wird sich der Worte Barrères auf der Konvention erinnern: "Der Aberglaube spricht Niederbretonisch." Das französische erfreut sich also - im Gegensatz zum Bretonischen, das gesetzlich nicht existiert - des Schutzes durch Verfassung und Gesetz, denn wenn alle Bürger gleich sind, dann ist eine einzige Sprache gleicher als die anderen.
Das das Französische schützende Gesetz von 1975 unterwirft die bretonische Sprache ebenso, wie die Rechtskraft des königliche Edikts von Villiers-Cotterets vom Jahre 1539 bis jetzt in den republikanischen Gerichtshöfen. Der Gebrauch der bretonischen Sprache zu gerichtlichen oder kommerziellen Dokumenten verstößt gegen das französische Gesetz. Ausarbeitung und Werbung für Festoù-noz (bretonische Musik- und Tanz-Veranstaltungen) sind demnach rechtswidrig.

Bretonisch - eine geächtete Sprache

Bretonisch und mit ihm alle, die es sprechen ist demnach also geächtet. Frankreich, dass die Rechte der ethnischen und linguistischen Minderheiten überall, jedoch nicht auf seinem eigenen Boden anerkennt, hat sich stets geweigert Artikel 27 der Erklärung der Bürgerlichen und Politischen Rechte, die es verpflichten würde, die Sprachrechte seiner Bretonisch sprechenden Bürger anzuerkennen. Ebenso verweigert Frankreich die Unterzeichnung der Europäische Regional- und Minterheitensprachen-Charta.
Die bretonische Sprache
· Was ist die Bretonisch ?
· Zusammenfassung der bretonischen Sprachgeschichte.